Kabinettschrank
Japan Ende des 17. Jahrhunderts
Holz, Schwarzlack (jap.: urushi), Dekor in Goldstreutechnik: Gold-Hiramakie und -Takamakie, Silber-Nashiji (Birnenschalengrund) u.a. Metallbeschläge aus Kupfer, feuervergoldet, mit Punzgravur. Mittelgroßer Kabinettschrank mit zwei Flügeltüren und seitlichen Tragegriffen, 7 Schubladen mit ringförmigen Zuggriffen und chrysanthemenförmigen Rosetten, die Schublade links unten mit separatem Schloss, Türen mit je 5 Scharnieren und Eckbeschlägen, Korpus allseitig mit schützenden Eckbeschlägen.
Darstellungen:
Dekor auf den Türen: „Berg- und Flusslandschaft mit Pavillons“ (jap. rōkaku-sansui), links hinter einem Felsen ein Tempel mit Kiefern, über die zwei langschwänzige Vögel fliegen, davor Pavillons auf Stelzen, rechts eine Brücke über einen Fluss, die zu einer strohgedeckten Hütte führt, dahinter eine Trauerweide und Riedgras, ganz im Hintergrund mehrere Berge und Kiefern.
Außenseite rechts: abgebrochener Bambusstumpf mit Blättern; links: Glockenblumen,
Oberseite: verschiedene Pflanzen (Päonie, Glockenblumen, Buschklee) hinter einem Felsen ein langschwänziges Vogelpaar, auf den Türinnenseiten und Schubladen: wilde Chrysanthemen, Beschläge mit floralem Dekor.
Maße: Höhe 46 cm., Tiefe 37 cm., Breite 45, 5 cm.
Ein ganz ähnlicher Kabinettschrank befindet sich in der Sammlung des Herzog Anton Ulrich-Museums in Braunschweig (Inv. Nr. Chi 701). Vgl. Gunter Rudolf Diesinger: Katalog der Sammlung. Ostasiatische Lackarbeiten sowie Arbeiten aus Europa, Thailand und Indien. Braunschweig 1990, S. 35 u. Japanische Lackkunst für Bayerns Fürsten. Die japanischen Lackmöbel der Staatlichen Münzsammlung München. Hrsg. v. Anton Schweizer, Martin Hirsch, Dietrich O. A. Klose. München 2011; Vgl. auch einen ähnlichen Kabinettschrank (Inv. Nr. 23304) im Náprstek Museum in Prag, abgebildet bei Filip Suchomel/Marcela Suchomelá: A Surface for Decoration. Japanese Laquer Art from the 16th to the 19th Centuries. Prague 2002, S. 154f. (Kat. 52).